Wilhelm Teebaum

Literatur

Okt 22

Wilhelm Teebaum

 

Im Gegensatz zu vielen, die sich irgendwann zur Schreiberei angezogen fühlten, bin ich ein Spätblüher: In der Schule war meistens das Schreiben eines Aufsatzes für mich ein Crime. Und später, als Jugendlicher weit weg vom Elternhaus wohnend, war die wöchentliche Pflicht meinen Eltern einen Brief zu schreiben, eine solche Tragödie, dass sie sich bald zu einer Quälerei entwickelte, der ich mich nur noch einmal im Monat unterzog.

Mich wunderte also nur wenig, dass mein erster technischer Bericht über den Einsatz von Modems bei Bildschirmtext von meinem Chef abgelehnt wurde mit der Bemerkung, dass ich einen schlechten Schreibstil hätte.  Als ich ihm aber, nachdem er meine dritte Version auch abgewiesen hatte, meine originale erste Version wieder vorlegte, und er diese ohne weitere Kommentare absegnete, begriff ich einerseits, dass mein Schreibstil vielleicht doch wohl nicht so übel war und anderseits, dass man Urteilen (sogar von Chefs) nicht immer trauen kann.

Im Jahre 2006 habe ich einer historischen Figur aus meinem Geburtsort, einem Mann namens Mherilal, eine Geschichte gewidmet und auf meiner 60. Geburtstagsfeier den Gästen vorgelesen. Die meisten Anwesenden kannten ihn aus unserer gemeinsamen Kindheit und waren begeistert. Auf Grund von diesem Zuspruch habe ich nach und nach viele Erinnerungen aus meiner Kindheit in Geschichten verarbeitet und unter Verwandten und Bekannten verbreitet. Und habe es so zu einem gewissen Ruhm:-) gebracht.

Da ich selber große Zweifel an meiner schriftstellerischen Fähigkeit hegte, habe ich mich Anfang 2020 bei dem Autorenforum Kaiserslautern angemeldet und bin so auch zu den Trierern gekommen.